Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
Die Weimarer Republik stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Neben kommunistischen Unruhen- vor allem in Hamburg, Thüringen und Sachsen - bedrohten rechte Attentäter die junge Republik. Bekannte Politiker wie Liebknecht, Luxemburg, Eisner, Haase, Rathenau oder Erzberger fielen den rechten Mördern zum Opfer. Um die Demokratie gegen die Gefahren von rechts und links zu schützen, entstanden an verschiedenen Orten demokratische Schutzbünde, die sich 1924 in Magdeburg zum „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer" zusammenschlossen. Damit verfügten die demokratischen Parteien über eine Schutzformation, die Veranstaltungen und Politiker gegen Übergriffe schützte. Der Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war damit praktisch das Gegenstück zu den republikfeindlichen Kampftrupps der SA, des Stahlhelms oder auch des kommunistischen Rotfrontkämpferbundes. Der Sozialdemokrat Otto Hörsing übernahm die Führung des Verbandes, sein Stellvertreter wurde der Redakteur und SPD-Reichstagsabgeordnete Karl Höltermann, der später sein Nachfolger wurde. Schnell gelang es den Verantwortlichen eine schlagkräftige Schutzmacht für die Demokratie zu formieren, wobei dem Reichsbanner zugute kam, dass eine große Zahl von Polizeipräsidenten sich in seinen Reihen engagierte. Der Reichsbanner wurde stark von der SPD dominiert, auch wenn ihm einzelne Persönlichkeiten von Zentrum und DDP angehörten, und zählte Ende der 20er Jahre bereits drei Millionen Mitglieder. In der Endphase der Republik schloss sich der Reichsbanner mit den „Hammerschaften“ des ADGB zur Eisernen Front zusammen, um mehr Schlagkraft gegen die hochgerüstete und meist motorisierte SA zu erhalten. Vor allem in der Endphase der Republik verloren zahlreiche Reichsbanner-Aktivisten im Kampf für die Demokratie in Auseinandersetzungen mit Nazis und Kommunisten ihre Leben. Letztlich blieb der Einsatz des paramilitärischen Verbandes aber beschränkt: Man verzichtete seitens der demokratischen Parteien darauf den Reichsbanner beim Preußenschlag - Staatsstreich des rechten Reichskanzler und späteren Hitler-Stellvertreters von Papen gegen die preußische SPD-Regierung - oder bei der „Machtergreifung" 1933 einzusetzen. Um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, blieb diese Option ungenutzt. Es ist möglich, dass es dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gelungen wäre, im Verbund mit der demokratisch ausgerichteten preußischen Polizei, die NS-Diktatur zu verhindern, wenn man ihn eingesetzt hätte. Von den Nazis wurde der Reichsbanner verboten und die

Gebäudetransparent, 1933 (© AdsD der Friedrich-Ebert-Stiftung).

Eiserne Front
Die Eiserne Front wurde am 23. Dezember 1931 gegründet und war ein Zusammenschluss der SPD, des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der freien Gewerkschaften und der Arbeiter- Turn- und Sportbewegung. Symbol waren drei Pfeile die symbolisch für die drei Säulen Partei, Gewerkschaften, Arbeitersport, die drei Gegner Kommunisten, Monarchisten, Nationalsozialisten und die drei Grundprinzipien proletarische Einigkeit, erwachte Aktivität und eiserne Disziplin standen.

Die SOPADE
Die SPD im Exil wurde SOPADE (SOzialdemokratische PArtei DEutschlands) genannt. Die SOPADE arbeitete zuerst bis 1938 in Prag. Die nächste Station Paris, musste 1940 verlassen werden. Letzte Station der SOPADE war London, wo am 19. März 1941 die "Union deutscher sozialistischer Organisationen in Großbritannien" gegründet wurde. Diesem Dachverband gehörten neben der SPD unter anderen auch die Gewerkschaften und die SAP an. Die SOPADE publizierte von 1934–1940 die „Deutschlandberichte der SPD“, einem eindrucksvollen Werk, in dem Informationen zum Leben in Deutschland in den Jahren 1934–1940 zu finden sind.