Bereits am 19. April, kurz nach der Besetzung amerikanischer Truppen, fand ein Treffen von Sozialdemokraten unter der Leitung von Kurt Schumacher in Hannover statt. Am 9. Mai gründete sich die SPD, ohne Genehmigung der Militärregierung, wieder. Überall in Deutschland kam es zu Wiedergründungen der SPD. Bis Ende 1946 hatte die SPD bereits wieder über 700 000 Mitglieder und rund 8000 Ortsvereine (fast 3000 mehr als 1931). Hauptanlaufstelle für die SPD-Gliederungen in ganz Deutschland war das „Büro Dr. Schumacher“ in Hannover, dass eine Art provisorische Parteizentrale war. Hatten die noch lebenden Mitglieder des 1933 gewählten Vorstandes, Hans Vogel und Erich Ollenhauer, ihre Ämter zur Verfügung gestellt, meldete aus dem Osten Otto Grotewohl, Vorsitzender des "Zentralausschusses der SPD", Führungsansprüche an, die Kurt Schumacher jedoch zurückwies. So wurde Schumacher am 9. Mai 1946, bei einem Parteitag, einstimmig zum ersten Vorsitzenden der Partei gewählt. Bei den ersten Landtagswahlen mussten die Sozialdemokraten eine Reihe von Misserfolgen einstecken. Lediglich in Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg konnten sie die CDU, oft jedoch nur bei Kommunal- und Städtewahlen, übertreffen. Beeindruckendestes Ergebnis erzielte die SPD im noch ungespaltenen Berlin am 20. Oktober 1946, mit 48,7 Prozent. Als 1947 Amerikaner und Briten ihre Zone wirtschaftlich vereinigten, wurde der Wirtschaftsrat gegründet, um den Deutschen eine länderübergreifende parlamentarische Vertretung zu ermöglichen. Die SPD entschied sich für die Rolle der Opposition, nachdem sie sich mit ihrer Forderung, den Posten des Direktors der Verwaltung für Wirtschaft und Soziales mit ihrem Kandidaten zu besetzen, nicht gegen CDU und FDP hatte durchsetzen können. Im Parlamentarischen Rat, der ein Grundgesetz erarbeitete, waren CDU und SPD mit der gleichen Anzahl von Mitgliedern vertreten. Konrad Adenauer war Vorsitzender, der Sozialdemokrat Carlo Schmidt übernahm den Posten des Hauptausschussvorsitzenden. Nach langen Verhandlungen entschied man sich für das Modell des Föderalismus als deutsche Staatsform. Bei den Wahlen zum 1. Deutschen Bundestag 1949, lag die SPD nur 1,8 Prozent hinter der Union, die schließlich mit der FDP koalierte. Das Ergebnis war für viele Sozialdemokraten nach den Jahren der Unterdrückung und des Exils eine große Enttäuschung. Fortan fungierte die SPD als „konstruktive Opposition“.
Kurt Schumacher bei einer SPD-Kundgebung auf dem Hertha-Sportplatz in Berlin am 14. August 1947.(© AdsD der Friedrich-Ebert-Stiftung).